England-Reise Frühjahr 2011 [163]

In Kidderminster erwies sich die Liegeplatzsuche dann als schwieriger, als wir nach der Beschreibung des Wasserreiseführers gedacht hatten: „The approach to Kidderminster has changed considerable – what was once an almost claustrophobic route between red-brick mills is mnow smart developments, with abroad towpath, good moorings and supermarkets and cafés close by.“ [Nicholson Waterways Guide, Vol. 2: Avon, Severn & Birmingham (Cheltenham 2009), S. 112].

Dass die Route ins Zentrum von Kidderminster hinein durch wirklich gut gelungene Restaurationen alter Industriebauten führt, steht außer Zweifel. Klaustrophobisch wurde es dann aber doch noch direkt vor der Schleuse im Stadtzentrum, deren Zugang sich in einem dunklen und engen Tunnel unter einem Kreisverkehr befand. Aber das war nun wirklich nur diese eine Passage. Sie erinnerte übrigens sehr stark an York Street Lock in Stourport-on-Severn. Aber das nur nebenbei.

Zum „Liegeplatzproblem“: Liegeplätze gab es in Menge. Schließlich darf man ja (fast) überall am Treidelpfad festmachen. Wir hatten uns zunächst einmal für einen Liegeplatz direkt am Parkplatz des Supermarktes entschieden. Und so hatten wir gedacht, dies sei ein sicherer Liegeplatz für die Nacht und auch für den nächsten Tag, wenn wir einen Tagesausflug mit der Museumseisenbahn [Severn Valley Railway] machen wollten, das Boot also unbeaufsichtigt am Kanalufer liegen würde. An diesem Platz wurden wir aber von derf Besatzung eines entgegenkommenden Bootes gewarnt, nicht unbedingt hier festzumachen, weil zu viele Jugendliche sich dort herumtrieben und es nicht sicher sei, ob sie unser Boot in Frieden lassen würden. Also sind wir auf unserer Liegeplatzsuche langsam weitergefahren. Aber auch der zweite Platz [Weavers‘ Wharf], den wir in Augenschein nahmen, war uns nicht geheuer.Direkt am Treidelpfad gab es da auch ein Restaurant nicht gerade der untersten Kategorie, und das ließ uns eigentlich hoffen. Aber hier wurden wir vonGästen des Restaurants gewarnt. Und außerdem sahen wir zwei Einkaufswagen aus dem nahegelegenen Supermarkt aus dem Kanalwasser ragen: nicht gerade als Liegeplatz einladend. Es war auch etwas schwierig – denn es war am Ufer nicht tief genug – nahe genug an den Treidelpfad zu kommen, unm das Boot festzumachen. Darüberhinaus gab es auch hier für unseren Geschmack zu viele Jugendliche – „louts„, wie sie in England genannt werden. In die Mitte des Kanals zu kommen erwies sich dann wegen der Einkaufswagen im Wasser als etwas schwierig. Es blieb mit nichts anderes übrig, als mit ausgekuppelter Schraube über einen davon „hinwegzuschubbern“. Ging aber gut.  Also gin es nich einmal weiter auf unserer Liegeplatzsuche, durch die Schleuse hindurch, in der Hoffnung, dass wir einen besseren Liegeplatz finden würden. Und hier ist er, …

Kidderminster
Unser Liegeplatz in Kidderminster

… oberhalb der Schleuse [im Vordergrund zu sehen], an einem kleinen, ruhigen und – auch wenn die Hauptstraße nicht mehr als 100 Meter enhtfernt war – abgeschiedenen Park direkt unterhalb der Kirche [St Mary and All Saints] und direkt neben einem historischen Kran. Jugendliche waren hier keine zu sehen und der Treidelpfad führte auf dem gegenüberliegenden Ufer des Kanals entlang. So hofften wir dann wirklich, einen sicheren Liegeplatz gefunden zu haben. Und um es vorweg zu nehmen, unsere Hoffnung hat uns nicht getäuscht, und wir haben das Boot am nächsten Abend nach unserem Tagesausflug wohlbehalten und unbeschädigt wieder vorgefunden.

All die Liegeplatzsuche hatte uns etwas aufgehalten, und so waren wir erst um 19:02 Uhr am Ufer fest, und haben uns sofort auf den Weg gemacht, um einen gemütlichen Pub für’s Abendessen ausfindig zu machen. Aber damit hatten wir heute irgendwie kein Glück. Nahe beim Boot haben wir keinen gefunden, und sehr weit wollten wir, weil es ja schon spät war, nicht laufen. So sind wir dann in einem etwas moderneren Restaurant mit der indisch/pakistanischen Spezialität der Gegend von Birmingham, Balti, gelandet und hatten ein sehr leckeres Abendessen. Wir haben die Auswahl keinesfalls bereut. Im Grunde ist Balti ein in einem Metalltopf gekochtes und serviertes Curry, bei dem man zwischen verschiedenen Fleischsorten und Schärfegraden wählen kann.

Hier noch ein Auszug aus Mary’s Reisetagebuch zum Abend: „We walk into Kidderminster looking for supper. Must tell story on my Captain Pit – he filled the Kidderminster lock! Then needed to drain it before we went into lock – he had a moment’s screw loose in lock operation! We find one restaurant, but after entering it twice, we decided it was too fancy-dress for our greasy narrow boat jeans and several-day-old shirts. We find a terrific Indian place next door – Paradise Balti House – it’s loud inside with modern decor, but we’re happy to be here. We both have a Paradise Special – 9.95 pounds – for poppers, assorted sauces + chutneys, choice of starter, entree, rice or naan choice and 1 trip to dessert bar. I choose meat samosa for starter, chicken korma for entree, and rice; Pit chooses chicken spring roll, meat + mushroom balti, + naan. We share all. My korma is too sweet for my liking, but all else is delicious. + I’m brought a jug of tap H2O! Amazing!“

Eine Erläuterung zu Mary’s Bemerkung zu meiner „Schleusentaktik“: ich muss da wirklich einen Blackout gehabt haben. Als wir ankamen, war die Schleusenkammer leer und wir hätten, da wir ja sozusagen „von unten“ kamen, direkt einfahren können. Statt dessen habe ich die Schleuse voll Wasser laufen lassen, nur um sie dann wieder lerlaufen lassen zu müssen, damit wir rein konnten!

Und danach haben wir den Abend auf dem Boot gemütlich ausklingen lassen.

3 Gedanken zu „England-Reise Frühjahr 2011 [163]

    1. Hi Betty,
      Thanks for stopping by and commenting. That area of Kidderminster was really nice, but from what we saw there, Kidderminster itself is not really all that lovely. What made us want to stop there is the Severn Valley Railway, a historical railway running from Kidderminster through the Severn Valley to Bridgnorth. We enjoyed that a lot. I’ll post plnety of pictures from that day soon.
      Btw, I added some excerpts from our travek guides in English to some of my pictures. Might take a while to find them, though.
      Best regards,
      Pit

      Like

      1. Oh!! I can’t wait to see the historic railway pictures! I bet they are great and that you had a wonderful time seeing the place. I don’t mind reading about the pictures in German! I can translate them! 🙂 I love the pictures, they are beautiful, lots of times words are not needed. 🙂 I will look around for the English versions tho! 🙂

        Like

Kommentare sind geschlossen.