Rückreise [6]: Dover – wir verlassen den Hafen

Nur das Kielwasser weist noch nach England.
Rückreise [3]: an Bord in Dover
Wir sind bereits nicht nur an Bord, sondern schon hoch oben an Deck und beobachten, wie unter uns noch die letzten Autos [PKWs und LKWs] verladen werden. Die Laufbrücke direkt unter uns in der Mitte ist übrigens für Fußpassagiere.
Auf dem Autodeck, vor dem Einsteigen, noch schnell ein Bild vom „Chauffeur“, …
… bevor es dann weiter geht, in England, auf die Autobahn Richtung London, mit Ziel Abbot’s Salford – etwas hinter Oxford.
Um 15:42 englischer Zeit waren wir übrigens da. Hier in England gab es keine Zollkontrolle mehr – die hatten wir ja schon in Frankreich hinter uns gebracht.
Das Fahren auf der linken Straßenseite erwies sich – ich kannte das ja schon von früher her – als völlig unproblematisch. Wenn ich danach gefragt werde, ob es schwierig ist, sage ich immer, „Nein, absolut nicht, denn jeder fährt da ja links.“ Ist zwar eine Binsenweisheit, stimmt aber. Ich habe damit wirklich nur einmal Probleme gehabt, und das war mitten in der Nacht, bei absoluter Dunkelheit, als ich mit einer 180-Grad Kurve von einem Feldweg auf eine Landstraße eingebogen bin. Da bin ich dann allerdings für ein paar Sekunden auf der falschen, also auf der rechten Straßenseite gelandet. Aber da weit und breit kein Verkehr war, war das nun nicht weiter problematisch. Und hätte ich andere Autos und deren Lichter gesehen, wäre es ja auch gar nicht passiert.
Unsere Route in England: von Dover über die A20 in Richtung Folkestone, dann über die M20, M26 und M25 [London Orbital] an Heathrow [da gab’s noch einmal etwas Stau, war aber bei Weitem nicht so schlimm wie um Brüssel herum] vorbei auf die M40. Ursprünglich hatten wir ja unterwegs noch Rye [soll ein wunderschönes Städtchen sein, das schönste der Cinque Ports] besichtigen wollen, aber weil wir ja nun mal mit anderthalb Stunden Verspätung in England waren, haben wir den Plan fallen gelassen. Dann ging’s an Oxford vorbei auf der A40 und auf der A44 über Chipping Norton, Moreton-in-Marsh und Bourton-on-the-Hill nach Evesham. In Evesham und kurz danach hatten wir ein wenig Schwierigkeiten, den richtigen Weg zu finden. Aber relativ schnell fanden wir uns wieder zurecht und kamen auf der A46 [Richtung Stratford-upon-Avon] über die B439 durch Salford Priors nach Abbot’s Salford mit unserem Ziel, Salford Hall Hotel, wo wir um 20:10 bei Kilometerstand 43.048 ankamen.
Noch ein Erlebnis am Rande: auf dem Autobahnring um London herum mussten wir tanken. Und wir wollten gerade damit anfangen, als an der anderen Seite der Zapfsäule jemand Diesel zu tanken begann und aus der Säule Qualmwolken kamen. Während der Mann auf der anderen Seite schleunigst den Tankvorgang abbrach und sein Auto an eine andere Säule fuhr, bin ich in die Tankstelle gerannt und habe denen an der Kasse zugerufen, dass aus der Säule Rauch kommt, nur um ganz ruhig entgegnet zu bekommen, „Wissen wir.“ Aber das war auch absolut Alles. Getan haben die gar nichts. Und passiert ist weiter auch nichts.
… sehen in der Ferne im Dunst die berühmten weißen Kreidefelsen, die „White Cliffs of Dover„, die bei diesem Wetter – nach Sonnenschein in Calais noch beim Auslaufen hatte es jetzt bedeckten Himmel und ziemlichen Dunst – aber gar nicht so weiß aussehen. Dazu müsste die Sonne draufscheinen. Und das, soviel kann ich jetzt schon verraten, konnten wir dann auf der Rückfahrt bewundern.
Auf der Fähre hatten wir uns dann, nachdem wir das Ablegen beobachtet und draußen auf dem Ärmelkanal ein paar Fotos geschossen hatten, noch etwas die Füße vertreten. Schließlich muss man ja den „duty free shop“ zumindest einmal betreten haben – auch wenn man da nicht unbedingt kaufen muss. Früher habe ich mir da immer eine Flasche guten schottischen Whiskys gekauft – zuerst, weil er da so billig war, und später dann, als es nicht mehr so billig war, weil ich aber auf der Fähre auch die etwas selteneren Sorten [gute Single Malts] bekommen konnte. Aber mittlerweile sind die Preise auch beim zollfreien Einkauf – dank der EU – so hoch, dass mir dann der Whisky nicht mehr schmecken würde. Und ich bin auch so von den „harten Sachen“ so ziemlich abgekommen. Höchstens mal ein Klarer nach einem schweren Essen zur Verdauung.
Und dann war es schon wieder Zeit, sich auf’s Autodeck zu begeben.
Dass der Fährhafen von Calais schön sei, kann man nun wirklich nicht behaupten, aber riesig ist er schon. Hier ein Blick zurück, nachdem die Fähre gerade abgelegt hat:
Und riesig muss er auch sein, denn obwohl nach dem Bau des Kanaltunnels die Passagierzahlen für die Fähren doch deutlich zurückgegangen sind, hat P&O alleine immer noch 23 Verbindungen pro Tag.Und dann gibt’s ja auch noch die französische Konkurrenz, Seafrance. Ob noch andere Linien den Kanal von Calais aus queren, muss ich noch mal recherchieren. Etwas die Passagierzahlen erhöht bzw. nicht ganz so stark sinken lassen hat natürlich die Tatsache, dass die Hovercrafts nicht mehr fahren.