England-Reise Frühjahr 2011 [264]

Eisenwaren aller Art wurden in dieser Gegend – Black Country – hergestellt, so auch dieser Anker:

Anker
Anker

Wenn ich mich recht erinnere, wurden auch die Anker für die Titanic hier in der Black Country hergestellt.

England-Reise Frühjahr 2011 [239]

Etwas früher als unsere „rechnerische“ Reisezeit ergeben hätte, nach ca. 5 [statt, wie vorausberechnet, 6] Stunden Fahrzeit waren wir dann gegen 14:00 Uhr in Windmill End Junction und lagen fest und sicher am Kanalufer vertäut:

Windmill End Junction
Windmill End Junction

Zur Orientierung: voraus liegt Netherton Hill, unter dem sowohl der Dudley als auch der Netherton Tunnel hindurchführen. Der Schornstein gehört zu einer alten Pumpstation. Scharf rechts geht es zum Netherton Tunnel, halblinks geradeaus zum Dudley Tunnel und scharf links ins Naturreservat Bumble Hole. Zu alledem bei den nächsten Bildern mehr.

England-Reise Frühjahr 2011 [231]

Nach einer etwas unruhigen Nacht – die Gänse hatten sich zwar auch zur Ruhe begeben, aber der starke Wind ließ unser Boot doch häufiger gegen die Spundwand bumsen, und wir konnten zuweilen auch den (leichten) Regen auf dem Kajütdach hören – in der wir aber dennoch gut geschlafen haben, sollte es dann weiter Richtung Birmingham gehen, bis Windmill End Junction. Hier die entsprechende Karte, wie immer mit freundlicher Genehmigung von EurEauWeb:

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Stourbridge bis Windmill End Junction

Dieser Abschnitt würde direkt oberhalb der Schleuse Nummer drei der „Stourbridge Sixteen“ auf dem Stourbridge Canal beginnen, der bei den Delph Locks in den Dudley No. 1 Canal übergeht. Diesem würden wir bis Parkhead Junction folgen, und von dort dem Dudley No. 2 Canal bis zu unserem Tagesziel, Windmill End Junction, eine Distanz von knapp 7 Meilen mit insgesamt 11 Schleusen [kein Vergleich zum Vortag!], und damit einer rechnerischen Fahrtzeit von 6 Stunden.

Auch vom Dudley No. 1 Canal aus hätte man – durch den Dudley Tunnel – in das Kanalsystem von Birmingham gekonnt, aber erstens sind in diesem Tunnel keine Verbrennungsmotoren erlaubt, und wir hätten als in der althergebrachten Methode des „Legging“ [dabei liegt man auf dem Rücken auf dem Kajütdach und schiebt mit den Füßen an der Kanaldecke oder Seite das Boot weiter] oder einen elektrischen Schlepper bestellen müssen, und zweitens hätten wir uns vorher anmelden und um Erlaubnis nachsuchen müssen, da der Kanal zu eng ist, als das zwei Boote sich passieren könnten. Wegen dieser „Komplikationen“ hatten wir uns entschlossen, den breiteren Netherton Tunnel zu benutzen – das aber erst am darauffolgenden Tag.

Nach einer, wie gesagt, zwar etwas unruhigeren aber trotzdem guten Nacht sind wir gegen 7 Uhr wachgeworden. Ich habe etwas gelesen und natürlich Kaffee gekocht – wie könnte es auch anders sein  😉 – während Mary noch ein wenig liegengeblieben und erst gegen 8 aufgestanden ist: wir hatte es ja nicht eilig, weil wir nur eine relativ kurze Distanz zu bewältigen haben würden. Unser Frühstück bestand aus dem Sandwich, das wir am Abend vorher gekauft hatten, für mich, und einem Erdnussbutter-Sandwich für Mary, und um 08:55 Uhr hieß es dann „Leinen los!“

England-Reise Frühjahr 2011 [229]

Mitten auf der „Schleusentreppe“ von Stourbridge ein Blick zurück:

canal
Ein Blick zurück

Es ist deutlich zu sehen, wie stark der Anstieg des Kanals hier ist. Das Wetter war übrigens, wie man hier a sieht, mittlerweile etwas bedeckt, aber das tat dem Vergnügen keinen Abbruch.

England-Reise Frühjahr 2011 [228]

Nach unserer notgedrungen kurzen Pause bei den Redhouse Glassworks in Stourbridge ging es dann noch ein Stückchen weiter den Stourbridge Canal hinauf in Richtung Birmingham. Hier nun eine Detailkarte [Abdruck wie immer mit freundlicher Genehmigung von EurEauWeb] dieses Teilstücks mit den sage und schreibe 16 Schleusen auf gerade einmal etwas mehr als einer Meile:

Stourbridge Locks
Die 16 Schleusen von Stourbridge

Links unten im Bild sieht man gerade noch die Abzweigung des Stourbridge Town Arms, und direkt danach die erste [die tatsächliche Nummer ist übrigens 16, da von oben kommend gezählt wird] der sechzehn Schleusen, und nach der 4. Schleuse und der Brücke über die High Street markiert ein Stern die Redhouse Glass Works. Unser Maximalziel für diesen Tag, die Delph Locks, haben wir übrigens nicht erreicht, sondern wir haben nach Passieren des Samson & Lion Pubs, wo wir direkt leider nicht anlegen konnten, noch zwei weitere  Schleusen passiert und haben dann oberhalb Nummer 3 in der offiziellen Zählung und oberhalb der Straßenbrücke der Brierly Hill Road am Kanalufer festgemacht. Hier war es etwas breiter, weil gegenüber ein „winding hole“ [zu erkennen an dem kleinen schwarzen Dreieck], das ist eine verbreiterte Stelle im Kanal zum Wenden, war, sodass wir wirklich beruhigt liegen bleiben konnten, ohne die andere Schiffahrt zu behindern. Dieses Wendebecken war übrigens ganz gut von laut schnatternden Gänsen bevölkert, sodass wir uns auf eine unruhige Nacht gefasst machten, aber wir hatten unsere Ruhe – jedenfalls vor den Gänsen. Dafür haben wir dann aber des Öfteren einen Bums gespürt, wenn – nachdem ganz nett Wind aufgekommen war – das Boot ans Kanalufer rummste.

Bevor wir allerdings weiterfahren konnten, musste ich – wie in einem vorhergehenden Eintrag schon beschrieben – aber noch unsere Schraube von Unrat befreien. Ich hatte mir ja schon während der gesamten Zeit nach unserer Grundberührung bei der Ausfahrt aus der zweiten Schleuse nach Stourton Junction Sorgen um den Zustand unserer Schiffsschraube gemacht. Also habe ich die Abdeckung über der Schraube geöffnet – das geht ganz einfach, denn dieser Schacht liegt über der Wasserlinie und es kann also kein Wasser ins Boot laufen – und jede Menge Schilf und auch mehere zerfetzte Plastiktüten aus der Schraube gefischt. Man muss bei dem Ganzen nattürlich sicherstellen, dass die Maschine abgestellt ist und auch nicht von jemand Anderem gestartet werden kann, während man an der Schraube werkelt. Um ganz auf Nummer sicher zu gehen, hatte ich den Zündschlüssel abgezogen und in meine Hosentasche gesteckt. So konnte wirklich nichts passieren. Die Reinigungsprozedur hat übrigens wirklich gut geholfen.

Apropos Unrat in der Schraube und Grundberührung: je näher wir Birmingham kamen, desto dreckiger wurde der Kanal. Wir sahen immer mehr Gerümpel, das man einfach im Kanal „entsorgt“ hatte. Aber der Kanal wurde auch immer flacher, und sind mehrfach über den Boden „geschubbert“. Auch einen schwimmenden Holzklotz haben wir erwischt, der uns die Machine stoppte. Ich denke mal, dieses Teilstück des Kanals hatte dringend ein Ausbaggern nötig.

England-Reise Frühjahr 2011 [227]

Und hier, bei den Redhouse Glassworks in Stourbridge, war es für Caryl und ihre Kinder dann Zeit, von Bord zu gehen…

canal
Abschied von Caryl und den Kindern

… während wir ja noch ein Stückchen weiter kanalaufwärts Richtung Birmingham wollten.

England-Reise Frühjahr 2011 [226]

Gegen 15:30 Uhr, leider, durch unser Pech bei der ersten Schleuse auf dem Stourbridge Canal [mehr s. hier http://tinyurl.com/8aa8js3] schon reichlich spät für eine Besichtigung, waren wir dann an unserem Zwischenziel, den Redhouse Glassworks in Stourbridge:

Redhouse Glassworks
Der ehemalige Brennofen der Redhouse Glassworks

Wie an anderer Stelle schon beschrieben, hatten wir wegen unserer Verspätung dann eben leider nur noch etwa eine halbe Stunde zur Besichtigung der Ausstellung, aber auch das reichte, uns einen Eindruck von der großartigen Glasbläserkunst, die hier immer noch gepflegt wird, zu machen.

Zum Redhouse Glass Cone sagt unser Reiseführer:

By Glassworks Bridge on the Stourbridge  Sixteen. The elegant brick cone, one of the few still surviving in the country, stands 100 ft high and is right by the canal. Built in 1788-94, it replaced earlier buildings on the same site, and housed a furnace around which the glass-making activities took place. Visitors can now see glassmaking, glass-blowing and cutting in progress, and visit the Stuart Crystal shop.“ [Waterways Guide, Vol. 2: Avon, Severn & Birmingham, (Cheltenham, 2009), S. 135]

England-Reise Frühjahr 2011 [224]

… während der Kanal Schleuse um Schleuse auf das Niveau von Birmingham klettert:

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Eine Schleuse folgt jetzt der anderen

Wie vorhin schon bemerkt: Schleusen gab’s am heutigen Tage wirklich genug!