Karte [mit freundlicher Genehmigung von EureauWeb] für Mittwoch, den 18.05.2011: Tewkesbury bis Worcester

Da ich die Karte nur im Querformat reproduzieren kann, muss ich hier (leider) den Maßstab ziemlich groß [1:100.000] wählen, und daher sind kaum Details zu sehen. Aber es geht ja ohnehin nur um eine Übersicht über die Route.
Wie beim vergangenen Eintrag schon gesagt: unser Plan war, kurz nach Mittag in Tewkesbury aufzubrechen und dann – nach dem Schleusen vom Avon-Niveau herunter auf das des Severn – diesen flussaufwärts bis Worcester zu fahren. Aber dann gab’s die Verspätung wegen der Mittagspause des Schleusenwärters und dessen Nachricht, dass wir wahrscheinlich die letzte Schleusung der Schleuse von Diglis verpassen würden. Und seine Empfehlung war eben, dass wir in Upton-on-Severn übernachten sollten. Aber das war uns als Tagesetappe viel zu kurz, und es hätte auch die Reisezeit am nächsten Tag so verlängert, dass wir nicht genügend Zeit für Worcester gehabt hätten. Genau genommen hätten wir in Worcester nur „im Vorbeifahren“ mal kurz halten können, weil das Reiseziel für den Tag [Donnerstag, 19. Mai] eigentlich Kidderminster war. Lt. Karte bzw. Flussreiseführer gab es auch weiter oberhalb und damit näher an Worcester noch eine Möglichkeit, für die Nacht festzumachen, und zwar in Kempsey. Auf Flüssen wie dem Avon und dem Severn ist es ja, im Gegensatz zu den Kanälen mit ihren Treidelpfaden, normalerweise nicht erlaubt, am Ufer anzulegen. Also muss man sich an die offiziellen Liegeplätze halten. Und so wollten wir es eben mindestens bis dahin, am liebsten natürlich aber bis Worcester schaffen. Und wir hatten auch die Möglichkeit einkalkuliert, gleich unterhalb von Diglis Lock einfach für die Nacht festzumachen. Glücklicherweise darf man ja auch auf dem Severn – wie auch auf dem Avon – schneller fahren als auf den Kanälen, und zwar stromaufwärts mit 6 Meilen pro Stunde. Vielleicht haben wir das sogar ein wenig überschritten, aber bestimmt nicht viel.
Der Severn ist übrigens mit 340 Kilometern Länge der längste Fluss in Großbritannien und war schon immer einer der bedeutendsten Wasserwege in England. Zusammen mit seinem Nebenfluss, dem Avon, reicht er weit ins Herzland Englands, und verbindet die Eisen- und Kohlefelder mit dem Bristol Channel und damit dem Küstenverkehr. Auf dem Severn konnten Schiffe bis in die Midlands und auch nach wales hinein fahren, wenn auch die Reise oberhalb von Worcester wegen der Strömungen und Untiefen immer problematisch war. Heutzutage wird der Verkehr im unteren Bereich durch den Gloucester-and-Sharpness Kanal ermöglicht, und so findet sich kommerzielle Schiffahrt von beträchtlicher Größe bis hinauf nach Stourport-on-Severn. Im Mittelalter war es flachgehenden Booten häufig auch möglich, sogar Shrewsbury zu erreichen, aber diese Möglichkeit ist heutzutage nicht mehr gegeben.
„The Severn is one of England’s greatest rivers and it has determined for centuries the social and economic structure of its region. Effectively, its wide and fertile valley forms the border between England and Wales, providing a more powerful and permanent barrier than the castles and fortifications erected by man. Between the Roman period and the late eightheenth century the Severn was navigable far north of Shrewsbury and deep into Wales, and so it was the backbone for the development of the area. […] The importance of the river is also evident from its huge network of connecting waterways, many of which serve the inland ports along the Severn. Rivers which join the Severn include the Wye (to Hereford), the Teme (to Ludlow) and the Avon (to Stratford), while canals, built mostly during the late 18th century, connected many parts of the Severn with the English waterways network. Many of these canals can still be explored today and some of the inland ports, notably Sharpness and Gloucester, are still in commercial use. As a result, boats can use the Severn to visit many parts of western England and the Midlands.
The scenery of the Severn valley is very varied. Rolling farnland, orchards, steep wooded valleys and dramatic hills can all be found in close proximity. […] The region is now predominantly rural, although modern industry is never far away, with the Black Country and the Midlands spreading to the east. Here again history can be explored in an unusual way, however, for the Black Country still boasts over 100 miles of navigable canals, the remains of a huge network that was the lifeblood of the region during the nineteenth century. There are several connections between the Severn and the canals of Birmingham and the Midlands. These little known waterways mark the contrast between the rural and the industrial landscapes and bring to life a vibrant era of English history. “ [Paul Atterbury, English Rivers and Canals (London, 1984), S. 61 ff.]