England-Reise Frühjahr 2011 [25]

Am Samstag, dem 14. Mai 2011, ging es dann auf die Bootstour. Wie schon gesagt, mussten wir zunächst einmal unseren Proviant einkaufen, denn das bleibt den Charterern selbst überlassen. In Wootton Wawen, wo wir das Boot übernehmen sollten, gibt es zwar auch einen kleinen Supermarkt, aber wir wollten doch lieber in einem richtig großen einkaufen. Also sind wir nach Stratford-Upon-Avon gefahren. Und da konnte ich dann auch gleich die Lizenz zum Befahren des Avon erwerben. Die wollte ich haben, schon ehe es losging, obwohl ich sie auch gut noch am Sonntag, nach unserer Anhunft mit dem Boot, oder noch am Montagmorgen, bevor es auf den Avon ging, hätte kaufen können. Also haben wir dann am Morgen des 14., nach einem guten englischen Frühstück, unsere Koffer die Treppen runtergeschleppt, in den Wagen geladen, und sind dann über Salford Priors und Bidford-on-Avon nach Stratford hineingefahren. Und außerdem konnte ich mir da schon einmal das Bancroft Basin – auch wenn ich es von früher her schon kannte – ansehen, in dem wir am nächsten Tag anlegen und die Nacht zum Montag verbringen wollten.

Leider war der Tag etwas grau-in-grau, und es war sehr bedeckt, aber hier trotzdem ein Foto:

bancroft basin
Stratford-Upon-Avon: Bancroft Basin

Nachdem wir halbwegs zentral – ein guter Stadtplan hätte uns sicherlich geholfen – geparkt hatten, haben wir uns dann zu Fuß auf den Weg ins Zentrum gemacht. Das war Gott sei Dank nicht besonders weit. Zuerst sind wir zur Tourist Information, denn lt. Bootsführer sollte es da die permits für den Avon geben. Und da gab’s dann schon, noch bevor wir da waren, die erste „Schwierigkeit“: man hatte die Touristeninformation verlegt, das aber auf den Stadtplänen, die an vielen Ecken standen, noch nicht vermerkt. Also sind wir diesen Wegweisern gefolgt, nur um dann an der Tür des Gebäudes, wo sie vorher war, lesen zu dürfen, man habe den Ort verlegt. Es stand dann zwar auch da, wohin, aber wir hätten es gerne vorher gewusst, denn wir waren fast dran vorbei gelaufen. Also ging’s wieder so ziemlich den gleichen Weg zurück, den wir vorher gekommen waren, nicht ohne unterwegs für Mary noch die üblichen Postkarten und Briefmarken dafür zu kaufen. Und in der Touristeninformation kam dann das nächste „Problem“: man konnte da die permits nicht mehr bekommen. Auch das hatte sich geändert. Jetzt gab es die auf einem Boot im Bancroft Basin – wo wir eben schon zwei Mal vorbeigekommen waren! Sehr gut organisiert, die Leute da.

Apropos Leute da: als besonders freundlich empfand ich die Leute in der Touristeninformation nicht gerade. Und auch nicht als besonders sachkundig. Über den Ort, wo man diese permits bekommen konnte, wusste nur eine Person Bescheid, und ich hatte Glück, dass diese Dame meine Frage an den unkundigen Typen, an den ich geraten war, zufällig mithörte. Er machte mir jedenfalls nicht den Eindruck, als ob er von sich aus jemand Anderen im Büro gefragt hätte. Aber geschäftstüchtig waren sie: für einen mickrigen Stadtplan, der mehr Werbung als Information hatte und der nur die wesentlichen Straßen zeigte, nahmen sie doch sage und schreibe ein ganzes britisches Pfund! Habe ich aber trotzdem gekauft, damit wir wenigstens einen kleinen Stadtplan bei uns hatten.

Und dann sind wir wieder zurückgedackelt, zum Bancroft Basin, un da dann endlich die Avon-permits zu ergattern. Das hat dann auch geklappt, wobei sich der gute alte Mann, der die Dinger da verkaufte, allerdings etwas ungeschickt anstellte, was den Umgang mit Kreditkarten anging. Da war er technisch nicht so ganz auf der Höhe, und nachdem es ihm weder mit meiner noch mit Marys Kreditkarte gelang, den Betrag von £50 [immerhin ein stolzer Preis, finde ich, aber davon wird ja schließlich die Unterhaltung der Schleusen etc. mit finanziert] zu belasten, habe ich dann letztendlich in bar bezahlt. Später haben wir festgestellt, dass in England wohl alle Kreditkarten einen Chip haben, der vom Gerät ausgelesen wird. Dazu muss man die Karte von oben in den Kartenleser stecken. Unsere hatten den Chip nicht, und so mussten sie seitlich durch den Kartenleser gezogen werden. Diese Möglichkeit haben aber nicht alle der Kartenlesegeräte in England. Aber daran lag’s hier nicht, sondern der Opa hatte nur wohl immer die falsche Geschwindigkeit oder zu zitterige Hände oder sonst etwas. Aber wie dem auch sei, schließlich und endlich haben wir unser permit ja doch bekommen.

Von da ging’s dann wieder zurück zum Parkplatz und zum Auto, und nachdem wir unterwegs eine Passantin nach einem großen Supermarkt gefragt hatten, sind wir dann zu Tesco gefahren. Haben wir nach einigem Hin-und-her auch gefunden. Das lag in einem ziemlich riesigen Geschäftszentrum. Und da haben wir uns dann für die nächsten Tage mit allem eingedeckt, was wir benötigen würde, von Brot und Aufschnitt über Bier und Wein sowie Küchenrollen und Plastiktüten bis hin zum Toilettenpapier. Man braucht eben doch so Einiges, denn es ist schließlich, was die Dinge des täglichen Bedarfs angeht, nicht anders als zuhause. Und nachdem wir den ganzen „Krempel“ dann eingeladen hatten [jetzt erwies es sich als sehr praktisch, dass man uns in Frankfurt bei Hertz einen größeren Wagen gegeben hatte], ging es dann nach Wootton Wawen, zur dortigen Station von Anglo-Welsh Waterways, wo wir unser narrowboat, die Silver Cygnet, übernehmen sollten.

3 Gedanken zu „England-Reise Frühjahr 2011 [25]

  1. Bin schon gespannt auf die Bootsfahrt.

    Was die Touristeninformationen bei Euch in den USA angeht, kann ich nur positives berichten. Eigentlich überall wurden wir freundlich und nach unserem Gefühl nach, kompetent bedient.

    LG Gabi

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    1. Hallo Gabi,
      freut mich, dass Du Dich weiterhin disem Bilderbuchblog widmest. 🙂 Über Touristeninformationen in den USA habe ich keine Ahnung, weil ich ja immer „meinen ganz persönlichen Reiseführer“ dabei habe. 😉 Aber die in Stratford war nun wirklich nicht empfehlenswert. Ich würde allerdings einmal annehmen, dass das eine Ausnahme war.
      Hoffentlich gefällt Dir die Bootsfahrt.
      Liebe Grüße aus dem südlichen Texas,
      Pit

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